Ivo Papasov Wedding Band (BG)

Der größte aller Balkanklarinettisten, der Meister aller Wedding Bands, die lebende Legende, der seltene Gast: Ivo Papasov stellt die bulgarische Folklore und den Balkanjazz in neue Zusammenhänge sinfonischer Vielfalt und stilisierter Zitate.

Foto©courtesyoftheartist Ivo Papasov

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Sie nannten ihn schon das Balkan-Genie, den unumschränkten Herrscher an der Klarinette, den König der Hochzeitsbandmusik oder gar den Miles Davis an der Balkanklarinette.

Wir bescheiden uns dagegen mit dem Meister aller Wedding Bands, der lebenden Legende, dem seltenen Gast (in Österreich).
lvo Papasov stellt die bulgarische Folklore und den Balkanjazz in neue Zusammenhänge sinfonischer Vielfalt und stilisierter Zitate. Vor über vierzig Jahren, lange bevor die Musik des Balkans in der großen Musikszene entdeckt wurde, begann Papasov seine Revolution mit seiner Trakija-Band. Zu dieser Zeit konnte er kaum wissen, dass er eine neue Bewegung schuf, die später als Eheringmusik bekannt wurde, eine Mischung aus bulgarischem und balkanischem Folk mit Jazzimprovisation und anderen zeitgenössischen Elementen. Seine Musik hat nicht nur die bulgarische Musik weltweit bekannt gemacht und gleichsam in neue Richtungen gelenkt, sie hat die gesamte Weltmusik verändert und mitbestimmt. Sie hat den traditionellen Tanzstilen, den komplexen Rhythmen der bulgarischen Musik ein zeitgemäßes Facelifting gegeben. Balkanjazz wäre ein zu billiger Begriff dafür.

In seiner langen Karriere war lvo Papasov (67), der einer türkischen Roma­ Familie entstammt, an unzähligen Produktionen beteiligt und hat auf vielen prominenten Jazzfestivals gespielt. Zwei seiner vielen CDs standen sogar unter den Fittichen des Pink Floyd- und REM-Produzenten Joe Boyd. Im Zentrum seiner Arbeit steht aber seit langem seine berühmt berüchtigte Wedding Band. Daneben spielt der atemberaubende Virtuose auch noch im Black Sea Orchestra, einem Allstar-Ensemble aus acht Ländern rund um das Schwarze Meer (u. a. mit Floros Floridis, OkayTemiz, Enver lsmailov und Harry Tavitian). Schließlich hat Papasov im Jahr 2005 zum Drüberstreuen auch noch einen Grammy gewonnen.