Tom Harrell – trumpet;
Mark Turner – sax;
Charles Altura – guitar;
Ugonna Okegwo – bass;
Johnathan Blake – drums
Nach vielen Versuchen endlich in Leibnitz: Startrompeter Tom Harrell, der introvertierte Musiker mit der harmonischen Vielfalt und dem schlauen, spielerischen Einschlag, kommt exklusiv mit seinem hochkarätig besetzten Quintett.
Foto:©okura
[tc_wb_event id=”8733″]
[tc_wb_event id=”8726″]
[tc_wb_event id=”8767″]
Wenn er nicht gerade an der Trompete oder dem Flügelhorn zugange ist, steht Tom Harrell wie in tiefer Meditation neben seiner Band, schwarz gekleidet, mit weißem Bart und gesenktem Haupt. Der Sturz des Lebens (er kämpfte sein ganzes Erwachsenenleben lang mit schweren mentalen Problemen) hat Harrell zu einem zurückgezogenen Mann gemacht, aber seine Musik funkelt und tanzt mit Optimismus und Wärme. Und Vergleiche mit einigen der Größten des Jazz stellen sich immer wieder ein. Seine 5O-jährige Karriere begann einst im riesigen Orchester des Jazz-Pianisten Stan Kenton und setze sich nahtlos in den Big Bands von Woody Herman und Sam Jones fort. Diese frühen Erfahrungen mit Jazz-Orchestern sowie seine Mitwirkung im Horace Silver Quintet unmittelbar darauf sollten auch Maßstab für seine späteren Formationen sein. So sind seine eigenen Bands seit seinem Debüt als Leader 1989 meistens im Quintett – oder Big Band-Format. Für Letzteres ist Harrell auch ein gefragter Lieferant von ausgeheckten Kompositionen. Aufgegangen ist sein Stern schon zuvor im Quintett des Altsaxophonisten Phil Woods, für den er auch seine ersten Stücke schrieb. Die formale Grundstruktur des Bebop hat er also wohl von dort herübergerettet.
Tom Harrell verfügt über eine erstaunliche Technik, die sich durch exquisite Phrasen, seidigen Ton und fließende Bewegungen auszeichnet. Sogar bei Stücken, die auf mutig durchdringenden Ensemble-Arbeiten basieren, hat Harrell eine unheimliche Art, wilde Licks mit sanften Obertönen und einer Vorliebe für das eloquente Wiederaufbauen von Themen auszuspielen. Wobei ihm sein großartiger Tenorsaxophonist Mark Turner ein entschlossener Anker und klischeefreier Improvisator ist.
Das hochkarätig besetzte Quintett des Hornisten ergänzt sich nun perfekt in einer Reihe von Hard- und Bebop-beeinflussten Groove-Bands, die eine der am besten ausbalancierten Gruppen in der Szene der letzten Jahre ist.