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Gina Schwarz & Multiphonics 8 (A/D/F)

Joe Doblhofer – Gitarre, Daniel Manrique Smith – Flöten, Thomas Savy – Bassklarinette, Annette Maye – Klarinette, Stephan Dickbauer – Klarinette, Steffen Schorn – Alt-Klarinette, Lucas Leidinger – Klavier, Dirk-Peter Kölsch – Schlagzeug Gina Schwarz – Bass, Komposition

Spielstätte

Hätte sich Nick Drake nicht das Gitarrespielen erkiest, wer weiß, vielleicht wäre er Klarinettist geworden, gelernt hat er es jedenfalls. Aber hätte er uns dann so ein Oeuvre der Melancholie und Poesie hinterlassen, Fragezeichen. In der Musik der Multiphonics8 von Gina Schwarz spielen die Klarinetten jedenfalls eine Hauptrolle.

Die Bassisistin und Komponistin war als Composer in Residence beim auf Klarinettenmusik spezialisierten Multiphonics Festival Cologne eingeladen, wo sie sich eben mit der Musik von Nick Drake beschäftigte, der britischen Folk-Singer-Songwriter-Legende, die über 50 Jahre nach ihrem Tod populärer denn je ist.
Schwarz war tief beeindruckt von Drakes einzigartiger Musik, der verzweifelten und berührenden Melancholie, der zarten Hoffnung und Romantik, der schwer fassbaren Sinnlichkeit, der fantasievollen, poetischen Bildsprache sowie seinem einzigartigen Gitarrenspiel mit Jazz-Anklängen. Denn Drake war auch ein bemerkenswerter Gitarrist, der nicht zuletzt durch seine verrückten Skordaturen viele Musiker zwischen Jimmy Page und Brad Mehldau aufweckte.

Die preisgekrönte Wienerin führte diese Inspiration und intensive Atmosphäre geradewegs zum 18-teiligen Opus Way to Blue, benannt nach einem Song aus Drakes erstem Album Five Leaves Left (1969), das sie uns nun in Leibnitz offenbaren wird. Die vier Klarinetten im prominent besetzten Ensemble stehen da für die tief empfundene Verbundenheit zur Schwermut, derweil Flöte, Bass und Piano manche Erinnerungen an ihre eigene Kindheit an die Oberfläche holen und sie mit der poetisch-zärtlichen Seite des Drake’schen Kosmos verbinden. Das klingt ganz und gar nicht nostalgisch!

Internationales Jazzfestival Leibnitz 2025