Foto: Stephanie Griguer

Louis Sclavis Quintet India (F)

Sarah Murcia – Kontrabass, Benjamin Moussay – Klavier, Christophe Lavergne – Schlagzeug, Olivier Laisney – Trompete, Louis Sclavis – Klarinette

Spielstätte

Mit dem Quintett India greift der prominente französische Klarinettist 35 Jahre nach seinem Meisterwerk Chine seine orientalischen Erkundungen wieder auf, um eine neue Verbindung aus Jazz und traditioneller asiatischer Musik zu finden.

Damals veröffentlichte Louis Sclavis sein erstes Album als ein Leader, der eine Gruppe wilder, flinker Individualisten anführte und einen energiegeladenen Cocktail aus Jazz und verklärter Folklore servierte. Prompt wurde er dafür mit dem angesehenen Prix Django Reinhardt ausgezeichnet. Dem bald darauf der British Jazz Award folgte (das muss man als Franzose erst einmal schaffen!).

Nun bereichert dieser musikalische Nomade, der sich gerne durch Rebounds und Echos vorwärts bewegt, seinen imaginären Atlas mit dem Opus India.

Um sich versammelt Sclavis das hervorragende Ensemble seines Albums Characters on a Wall, das er nun mit dem Trompeter Olivier Laisney zum Quintett erweitert hat, und kündigt ein Bouquet „aus Melodien und Atmosphären, getragen von eigensinnigen Impulsen und Rhythmen“ an. Immer mit dem poetischen Wunsch, die Sache zu verwirren: „Ich möchte die Klänge eines fernen Ortes hörbar machen, der eher erfunden als real ist.“ Also sprach der Meister, und inspiriert vom kontrastierenden Klang der holzigen Süße der Klarinette und den gelbbraunen Farben der Blechblasinstrumente hat Sclavis also ein neues Programm mit dem Titel India komponiert, eine direkte Anspielung auf den Titel seines berühmten Albums Chine. Eine Reihe lyrischer und entschieden rhythmischer Themen, die zwar nur in Form vager Erinnerungen und diffuser Einflüsse eine entfernte Verbindung zu Indien haben, die Fantasie der Musiker jedoch, die Fantasie der Musiker jedoch kraftvoll beflügeln und sie mitnehmen auf eine barocke Reise von großer beschwörender Kraft.

Internationales Jazzfestival Leibnitz 2025